Stellen Sie sich vor: Sie haben Stunden (oder Tage – ich urteile nicht!) in Ihren 3D-Druck investiert. Der Drucker hat geschnurrt wie eine zufriedene Katze, die Spule PLA oder ABS hat brav ihre Bahnen gezogen, und am Ende halten Sie… ein graues, mattes, irgendwie langweiliges Ding in der Hand.
Ja, technisch gesehen ist es ein Meisterwerk. Aber es schreit nach Farbe. Und zwar laut.
Keine Sorge – hier kommt Ihr ultimativer Leitfaden zum Bemalen von 3D-Drucken. Mit ein bisschen Geduld, den richtigen Farben und einem Hauch Wahnsinn verwandeln Sie Ihre Modelle in wahre Kunstwerke. 🎨✨
Schritt 1: Vorbereitung ist alles – oder „Das Beauty-Programm für Plastik“
Bevor Sie auch nur an den Pinsel denken, müssen Ihre Drucke eine Schönheitskur überstehen.
- Schleifen: PLA und ABS haben gerne mal kleine Schichten, die aussehen wie die Falten eines Akkordeons. Ein bisschen Schleifpapier (am besten in verschiedenen Körnungen, von grob bis fein) hilft, diese Spuren verschwinden zu lassen. Tipp: Schleifen Sie wie ein Zen-Meister – langsam, gleichmäßig, tief durchatmen.
- Füller/Grundierung: Sprühen Sie eine Schicht Grundierung auf – das gibt Ihrer Farbe nicht nur Halt, sondern zeigt Ihnen auch, wo noch kleine Unebenheiten lauern. (Profi-Tipp: Seien Sie sparsam. Ihr Modell soll nicht aussehen wie ein Streuselkuchen.)
Schritt 2: Die Farbwahl – Picasso trifft Plastik
Nun kommt der spaßige Teil: die Farben!
- Acrylfarben sind Ihre besten Freunde. Sie trocknen schnell, riechen nicht wie ein Chemielabor und lassen sich mit Wasser verdünnen.
- Sprühfarben eignen sich perfekt für große Flächen oder wenn Sie so tun wollen, als hätten Sie richtig was drauf.
- Öl- oder Modellfarben: Für die Geduldigen unter uns (oder die Wahnsinnigen). Sie brauchen ewig zum Trocknen, sehen aber fantastisch aus.
👉 Bonus-Tipp: Wählen Sie Farben, die zu Ihrem Modell passen. Ein Drache in Pink? Warum nicht! Ein Stormtrooper in Neon-Grün? Absolut. Hier gibt es nur eine Regel: Wenn es Ihnen gefällt, ist es richtig.
Schritt 3: Die Technik – oder „Wie man nicht aussieht wie ein Kindergartenkind mit Fingerfarben“
- Trockenbürsten: Nehmen Sie nur ein kleines bisschen Farbe auf den Pinsel und streichen Sie über erhabene Stellen. Ergebnis: coole Akzente, ganz ohne Anstrengung.
- Wash: Verdünnte Farbe in Vertiefungen laufen lassen. Plötzlich wirkt Ihr Modell wie von einem Profi gealtert. (Oder wie frisch aus einem Schlammloch – je nachdem, wie viel Sie nehmen.)
- Schichten: Lieber drei dünne Schichten als eine dicke. Sonst sieht Ihr Modell bald aus wie ein schlecht glasierter Donut.
Schritt 4: Versiegelung – der unsichtbare Bodyguard
Wenn alles bemalt ist, sollten Sie Ihr Kunstwerk schützen. Ein transparenter Klarlack (matt, glänzend oder satiniert – je nach Geschmack) sorgt dafür, dass die Farben bleiben, wo sie sind. Schließlich wollen Sie nicht, dass Ihr liebevoll bemalter Baby-Yoda nach zwei Wochen aussieht wie ein Relikt aus dem Dachboden.
Schritt 5: Spaß haben!
Vergessen Sie nicht: Bemalen ist keine Prüfung. Es gibt keine Lehrer, die Ihre Note eintragen, und keine Nachbarn, die vorbeikommen und sagen: „Oh, das Blau hätte ich aber kräftiger gemacht.“ (Falls doch – bitte wechseln Sie die Nachbarschaft.)
Das Schöne am Bemalen von 3D-Drucken ist: Sie können Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Probieren Sie aus, experimentieren Sie, machen Sie Fehler – und feiern Sie die, die richtig gut geworden sind.
Fazit: Vom Plastikklotz zum Meisterwerk
Ob PLA oder ABS – mit etwas Schleifen, Grundieren, Farbe und Klarlack verwandeln Sie Ihren 3D-Druck in ein echtes Highlight. Und das Beste? Es macht unglaublich viel Spaß.
Also, ran an die Pinsel – und lassen Sie Ihr graues Plastikleben bunt erstrahlen! 🎨🔥
🎨 Die besten Farben für 3D-Drucke (PLA & ABS)
1. Acrylfarben – der Allrounder
- Vorteile:
- Trocknen schnell (Sie müssen nicht tagelang warten, bis Ihr Drache endlich kampfbereit ist).
- Wasserlöslich → Pinsel leicht zu reinigen.
- Riesige Farbauswahl – von Pastellrosa bis Neon-Giftgrün.
- Nachteile:
- Brauchen Grundierung, sonst haften sie nicht so gut.
- Können beim dicken Auftragen leicht „klumpig“ aussehen.
👉 Mein Tipp: Perfekt für Einsteiger und alle, die buntes Plastik in kleine Kunstwerke verwandeln wollen.
2. Modellfarben (z. B. Vallejo, Citadel, Revell) – die Nerd-Wahl
- Vorteile:
- Speziell für Miniaturen und Modelle entwickelt → großartige Deckkraft und Details.
- Viele Effekte: Metallic, Washes, Inks… alles dabei.
- Nachteile:
- Teurer als Acryl aus dem Bastelladen.
- Achtung Suchtgefahr: „Nur eine Farbe“ kaufen endet schnell in einer Schublade voller Regenbogen.
👉 Mein Tipp: Ideal für Figuren, Cosplay-Requisiten oder wenn Sie richtig ins Detail gehen wollen.
3. Sprühfarben – die schnelle Abkürzung
- Vorteile:
- Deckt große Flächen schnell und gleichmäßig.
- Super für Grundierung oder Basisfarben.
- Nachteile:
- Sie brauchen eine gut belüftete Umgebung (oder sehr tolerante Mitbewohner).
- Weniger Kontrolle als mit dem Pinsel.
👉 Mein Tipp: Prima für große Objekte (Helme, Props, Cosplay-Teile).
4. Airbrush-Farben – für die Coolen mit High-Tech
- Vorteile:
- Ultrafeine Übergänge und superglatte Oberflächen.
- Sie fühlen sich wie ein echter Profi-Künstler.
- Nachteile:
- Anschaffung von Airbrush + Kompressor ist kein Schnäppchen.
- Etwas Übung nötig, sonst sieht Ihr Raumschiff aus wie ein Farbnebel-Unfall.
👉 Mein Tipp: Für ambitionierte Hobbyisten, die Lust haben, den „Next Level“ zu erreichen.
5. Ölfarben – die Geduldsprobe
- Vorteile:
- Perfekt für realistische Effekte (Weathering, Schmutz, Rost).
- Leicht zu verblenden.
- Nachteile:
- Trocknen so langsam, dass Sie zwischendurch ein neues Hobby anfangen können.
- Etwas tricky bei der Handhabung.
👉 Mein Tipp: Nur als Ergänzung für Spezialeffekte – nicht als Hauptfarbe.
🏆 Mein Fazit:
- Für Anfänger: Acrylfarben aus dem Bastelladen + eine Grundierung.
- Für Detailverliebte: Modellfarben (Vallejo/Citadel).
- Für Große Projekte: Sprühfarben oder Airbrush.
- Für Profi-Finishes: Mit Öl- oder Spezialeffekten experimentieren.
🧑🎨 Einkaufsliste nach Level
🔰 Einsteiger-Setup (Budget & Basics)
Die mit ✘ gekennzeichneten Links sind Affiliate Links, die zum Partnerprogramm von Amazon gehören. Solltet ihr etwas über diese Links kaufen, bekommen ich eine Vermittlungsprovision, natürlich ohne dass ihr dafür mehr bezahlen müsst
Für alle, die einfach mal loslegen wollen, ohne gleich ein halbes Atelier einzurichten:
- ✘Grundierung: Tamiya oder Montana Sprühgrundierung (grau)
- ✘Farben: Ein kleines Set Vallejo Model Color oder Liquitex Basics
- ✘Pinsel: Synthetikpinsel-Set (3–5 Stück, rund & flach)
- ✘Klarlack: Army Painter Anti-Shine (Spray, matt)
- Extras: Schleifpapier (400–1000er) + eine einfache Nasspalette (kann man sogar selbst bauen: Tupperdose + feuchtes Küchentuch + Backpapier 😉)
👉 Damit deckst du 95 % aller Standardprojekte ab – Figuren, Props, kleine Deko-Teile.
🚀 Fortgeschrittenen-Setup (Ambition & Profi-Optik)
Für alle, die schon Blut geleckt haben und richtig tief einsteigen wollen:
- ✘ Grundierung: Vallejo Surface Primer (für Airbrush oder Pinsel) + Montana Sprühgrundierung (für größere Teile)
- ✘ Farben: Vallejo Game Color Set und ein paar Citadel Shades & Metallics
- ✘Pinsel: Qualitäts-Set (z. B. Da Vinci oder Winsor & Newton Serie 7) + Borstenpinsel für Trockenbürsten
- ✘Sprühfarben: Montana Gold oder MTN 94 (für große Props oder Cosplay-Rüstungen)
- ✘Airbrush: Harder & Steenbeck Evolution + Vallejo Air Color Set
- ✘Klarlack: Vallejo Gloss & Matt Varnish (für flexible Versiegelung)
- ✘Extras: Masking Tape, Schleifpapier bis 2000er Körnung, Nasspalette, evtl. Weathering-Pigmente für Rost/Schmutz-Effekte
👉 Damit kannst du deine Drucke so veredeln, dass niemand mehr glaubt, sie waren jemals ein Stück schnödes PLA oder ABS.