November 2, 2025
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Die wichtigsten 3D-Druckverfahren im Überblick – verständlich erklärt

3D-Druck ist nicht gleich 3D-Druck. Je nach Technik unterscheiden sich Auflösung, Materialkosten, Nachbearbeitung und Einsatzgebiete. Hier findest du die bekanntesten Verfahren – von Einsteigerfreundlich bis Industrieklasse – mit ihren Stärken, Schwächen und Tipps für die Praxis.


FFF / FDM (Filamentbasiertes Schmelzschichtverfahren)

Wofür gut:

  • Sehr zugänglich und günstig
  • Perfekt für Prototypen, Ersatzteile, Alltagsgegenstände

Grundprinzip:
Ein heißer Extruder schmilzt Filament (z. B. PLA, PETG oder ABS). Das Material wird Schicht für Schicht auf das Druckbett aufgetragen und härtet an der Luft aus. Überhänge benötigen oft Stützstrukturen.

Typische Materialien:

  • PLA: Einfach zu drucken, gute Oberflächen, kaum Warping
  • PETG: Stabiler, feuchtigkeitsresistent, etwas anspruchsvoller
  • ABS: Robust & hitzebeständig, aber neigt stark zu Warping
  • Weitere: Nylon, TPU (flexibel wie Gummi), ASA, Polycarbonat

Vorteile:

  • Sehr kostengünstig
  • Große Community & viel Zubehör
  • Ideal für Anfänger:innen und Profis gleichermaßen

Nachteile:

  • Stützstrukturen oft nötig
  • Sichtbare Layer-Linien, Nachbearbeitung erforderlich
  • Filamentkosten summieren sich mit der Zeit

Einfache Tipps:

  • Starte mit PLA, wage dich dann an PETG oder ABS.
  • Sauberes Druckbett ist Pflicht!
  • Überhänge immer mit Stützen absichern.
  • Layer-Adhäsion und Temperaturen sorgfältig kalibrieren.

SLA (Stereolithografie)

Wofür gut:

  • Extrem feine Details
  • Glatte Oberflächen → Schmuck, Miniaturen, Dentalmodelle

Grundprinzip:
Ein flüssiges Harz wird mit UV-Licht schichtweise ausgehärtet. Die Bauplattform fährt nach jeder Schicht ein Stück weiter. Nach dem Druck muss das Modell gewaschen und zusätzlich ausgehärtet werden.

Typische Materialien:

  • Photopolymer-Harze für unterschiedliche Eigenschaften: hohe Detailgenauigkeit, Flexibilität, Temperaturbeständigkeit.

Vorteile:

  • Höchste Präzision
  • Sehr glatte Oberflächen
  • Schnelle Schichtzeiten

Nachteile:

  • Harz ist teuer und geruchsintensiv
  • Nachbehandlung (Reinigung in Isopropanol, Nachhärten) nötig
  • Sicherheitsaspekte: Handschuhe, gute Belüftung

Einfache Tipps:

  • Drucke nach jedem Job gründlich reinigen
  • Harzreste abwaschen und Modelle nachhärten
  • Bei kleinen Teilen auf minimale Supportstrukturen achten

DLP (Digital Light Processing)

Wofür gut:

  • Schnelle Alternative zu SLA mit ebenfalls sehr guter Detailgenauigkeit

Grundprinzip:
Wie SLA, aber statt eines Lasers härtet ein Projektor die gesamte Schicht gleichzeitig aus.

Materialien:

  • Harze ähnlich wie bei SLA

Vorteile:

  • Deutlich schneller bei vielen Schichten
  • Gute Detailtreue

Nachteile:

  • Gleiche Harz-Nachteile wie SLA (Kosten, Nachbehandlung)
  • Geräte meist teurer

Tipps:

  • Nutze die Geschwindigkeit für größere Teile
  • Achte auf Harzfluss und Projektor-Kalibrierung

SLS (Selektives Lasersintern)

Wofür gut:

  • Funktionale, stabile Teile ohne Stützstrukturen
  • Komplexe Geometrien, die mit FDM/SLA kaum machbar sind

Grundprinzip:
Ein Laser verschmilzt feines Kunststoffpulver schichtweise. Nicht gesintertes Pulver stützt die Struktur von selbst.

Typische Materialien:

  • PA12 (Nylon), PA11, gefüllte Pulver (z. B. glasfaserverstärkt)

Vorteile:

  • Keine Stützstrukturen nötig
  • Hohe Stabilität & Funktionsfähigkeit
  • Sehr komplexe Formen möglich

Nachteile:

  • Hohe Anschaffungskosten
  • Aufwendige Nachbearbeitung
  • Meist nur in professionellen Umgebungen

Tipps:

  • Für Maker-Hobbys oft unerschwinglich → besser über Dienstleister nutzen
  • Ideal für Prototypen und Kleinserien in der Industrie

Multi-Material-FDM (MMU, IDEX, Co.)

Wofür gut:

  • Mehrere Materialien oder Farben in einem Druck
  • Kombination von starr + flexibel, wasserlösliche Stützstrukturen, Multicolor-Designs

Prinzip:
FDM mit mehreren Extrudern oder cleverem Filamentwechsel-System.

Vorteile:

  • Große kreative Möglichkeiten
  • Funktionale Teile mit Mischmaterialien (z. B. fest + gummiartig)

Nachteile:

  • Komplexere Kalibrierung
  • Höhere Fehleranfälligkeit
  • Druckzeiten verlängern sich

Tipps:

  • Erst sicher FDM-Grundlagen beherrschen
  • Mit Multicolor starten, bevor du dich an Spezialmaterialien wagst

👉 Mit diesen Verfahren hast du einen schnellen Überblick, welches Druckverfahren sich für deine Anwendung eignet.
Von günstigen PLA-Ersatzteilen bis zu hochpräzisen Schmuckminiaturen – die Technik ist da, du musst nur das passende Werkzeug auswählen.

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